Beurteilung des Verschleißes von Rührwerken anhand von Messungen in der Praxis
Im Zeitraum von 2015 bis Anfang 2021 haben wir etwa 1.200 Rührwerke verschiedenster Fabrikate mit Hilfe von Netzanlyserekordern gemessen.
Aus den Messergebnissen gehen folgenden Werte hervor:
– Die Wirkleistung
– Die Blindleistung
– Die Scheinleistung
– Der Cos phi
Auffällig waren bisher immer Rührwerke, welche cos phi Werte unter 0,7 hatten.
Hierfür gibt es mehrer Ursachen:
- Schlechte magnetische Übertragungseigenschaften durch billige Materialien wie Kupfer und Eisen im Motor
- Große Luftspalte zwischen Ständer und Läufer bei Tauchmotorrührwerken durch die Notwendigkeit Wärme abzuführen
- Der Antrieb läuft im Leerlauf
- Die Rührwerksflügel sind verschlissen
- Das Rührwerk läuft „im eigenen Saft“, das bedeutet ein hydraulischer Kurzschluß ist vorhanden
In diesen Fällen erfolgt die Rücksprache mit dem Betreiber, was zur Beurteilung der Rührleistung führt.
Das 2. Merkmal ist die Rührdauer, welche ebenfalls auf den vorhanden Schub schließen lässt.
Ursachen für vorzeitig verschlissene Rührwerke, die abzuschreiben sind, bevor die AfA-Tabelle es anzeigt:
- Rührwerksflügel verschleißen vorzeitig durch hohe Rührwerksleistungen und ungeeignete Materialien der Rührflügel.
- Rührwerksmotoren verschleißen vorzeitig durch zu lange Einschaltdauer S1 und zwar besonders bei Tauchmotorrührwerken, welche schlecht Wärme abführen können.
- Rührwerksmotoren verschleißen vorzeitig, wenn die elektrische Leistung zu gering ist, was oftmals der Fall ist.
Deswegen ist es oftmals nicht möglich, die vorgeschlagenen AfA Tabellen zu benutzen, um auf den Zustand des Rührwerks zu schließen und somit die Restlaufzeit zu bestimmen.